Alles im Blick?

Digitale Außenspiegel im Trend


Blick in den Spiegel, Schulterblick und sicher abbiegen: Mit das Erste, was Fahranfänger in der Fahrschule lernen ist es, ihre Umgebung zu kontrollieren. Aber manchmal hilft auch der Blick in den Spiegel nicht weiter. Der berüchtigte tote Winkel wird besonders bei Spurwechseln auf der Autobahn oder beim Abbiegen in der Stadt zur Gefahr. Andere Fahrzeuge, Radfahrer oder Fußgänger werden auch trotz Außenspiegel oft übersehen, was schwerwiegende Folgen nach sich ziehen kann. Um hier mehr Sicherheit ins Spiel zu bringen, werden gerade bei großen und unübersichtlichen Fahrzeugen wie LKW und Co. vermehrt digitale Außenspiegel eingesetzt. Doch wie sicher sind diese wirklich?
 

Besserer Überblick

Gerade beim Ein- und Ausparken haben sich Front-, Rückfahr- oder 360-Grad-Kameras schon als praktisch erwiesen. Digitale Seiten- und Rückspiegel gehen noch einen Schritt weiter, indem sie das Sichtfeld erweitern und den toten Winkel verringern. In der Theorie keine schlechte Idee, doch in der Realität stellen die ungünstig positionierten Bildschirme eher ein Hindernis dar. Die Displays sind meist in der Türverkleidung angebracht und lassen sich anders als klassische Außenspiegel nicht flexibel verstellen, sodass es je nach Lichtverhältnis spiegelt und die Sicht beeinträchtigt wird.


Versteckte Kostenfalle

Passiert trotz digitaler Außenspiegel doch mal etwas, wird es teuer. Die außen angebrachten Kameras sind besonders empfindlich und somit anfälliger für Schäden. Dabei reicht es oft nicht, nur die Kameras auszutauschen, sondern direkt das ganze Kamerasystem. Dadurch sind die Reparaturkosten schnell im dreistelligen Bereich, die in vielen Fällen nicht von der Teilkaskoversicherung übernommen werden. Was zunächst nach einer innovativen Lösung klingt, kann im Schadensfall also schnell zur kostspieligen Angelegenheit werden.

Pro:

  • Erweitertes Sichtfeld: Mehr Überblick, insbesondere bei großen Fahrzeugen
  • Toter Winkel reduziert: Besseres Erkennen von Fahrzeugen, Radfahrern oder Fußgängern

Contra:

  • Eingeschränkte Tiefenwahrnehmung: Das Abschätzen von Entfernungen ist schwieriger als bei klassischen Spiegeln
  • Position der Bildschirme: Die Displays sind oft ungünstig platziert, sodass man das Umfeld je nach Licht nicht direkt auf einen Blick erfassen kann
  • Hohe Reparaturkosten: Schon kleine Schäden können teure Reparaturen nach sich ziehen
  • Nicht immer versichert: Viele Teilkaskoversicherungen decken Schäden an Kamerasystemen nicht ab