Rauchen im Auto ist in Deutschland zwar bisher nicht verboten, aber das könnte sich bald ändern. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass das Rauchen in geschlossenen Fahrzeugen in Anwesenheit von Minderjährigen oder Schwangeren untersagt werden soll. Das Ziel: Mehr Schutz für die Gesundheit der Mitfahrer, insbesondere für Kinder und Ungeborene.

Gefahren des Passivrauchens
Die geplante Regelung soll im Bundesnichtraucherschutzgesetz verankert werden und hat bereits für rege Diskussionen gesorgt. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) betonte die Bedeutung dieses Vorstoßes und verwies auf die gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens. Insbesondere für Kinder und Jugendliche könnten Schädigungen an der Lunge sowie Atemwegserkrankungen und Mittelohrentzündungen die Folge sein. Bei Säuglingen steigt die Gefahr des plötzlichen Kindstodes.

Konzentration von Tabakrauch im Auto besonders hoch
Lauterbach und die Befürworter des Rauchverbots argumentieren, dass die Konzentration von Tabakrauch im Auto besonders hoch sei und die Mitfahrer dem Rauch schutzlos ausgesetzt seien. Derzeit sind in Deutschland rund eine Million Minderjährige Tabakrauch im Auto ausgesetzt, wie Schätzungen des Deutschen Krebsforschungszentrums zeigen.

Gefahren durch weggeworfene Kippen
Rauchen im Auto birgt aber nicht nur gesundheitliche Risiken für die Mitfahrer, sondern kann auch gefährliche Situationen im Straßenverkehr verursachen. Eine achtlos aus dem fahrenden Auto geworfene Zigarette kann im schlimmsten Fall Waldbrände entfachen oder andere Verkehrsteilnehmer gefährden, wenn die Zigarette zum Beispiel ins Visier eines Motorradfahrers gelangt.

Kritik am Vorhaben
Der Gesetzentwurf für das Rauchverbot ist noch in der Abstimmung mit den Ressorts, daher gibt es noch keine endgültige Gesetzesfassung. Kritiker äußern Bedenken bezüglich der Umsetzung und plädieren stattdessen für verstärkte Aufklärungskampagnen, um Raucher zum Verzicht zu bewegen.

In vielen anderen Ländern gibt es bereits ähnliche Rauchverbote
Ein Rauchverbot im Auto würde Deutschland mit anderen Ländern wie Italien, Österreich, Frankreich oder Griechenland gleichziehen lassen. Dort gibt es bereits ähnliche Regelungen. Ob das Verbot letztendlich umgesetzt wird und welche Bußgelder bei einem Verstoß drohen, bleibt abzuwarten.

Rücksicht ist angebracht
In jedem Fall ist es ratsam, Rücksicht auf Mitfahrer zu nehmen und das Rauchen im Auto zu unterlassen, insbesondere wenn Kinder oder Schwangere mitfahren. Eine bewusste Entscheidung für die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten im Straßenverkehr kann Leben retten und schützt vor gesundheitlichen Schäden durch Passivrauchen.