Zehntausende von Farbtönen stehen einem Lackierer zur Verfügung, um einen Farbton für eine Autoreparatur nachzustellen. Der Grund: Jeder Autoserienfarbton hat Varianten, er kann zum Bespiel dunkler oder heller, glänzender oder matter, gelblicher oder bläulicher ausfallen. Auch wenn die Unterschiede auf den ersten Blick kaum zu sehen sind – es würde sofort auffallen, wenn zwei nicht übereinstimmende Farben auf einem Autoteil zu sehen wären.

Eine seriöse Einschätzung des Aufwands für eine Lackreparatur kann nur eine Fachwerkstatt oder ein Sachverständiger vornehmen. Die Werkstatt beurteilt dabei, welche Arbeiten erforderlich sind und gibt sie in ein Kalkulationssystem ein, in dem die Stundenverrechnungssätze, die Ersatzteilpreise und die Kalkulationsmethode hinterlegt sind.

Am häufigsten sind Teillackierungen, die vom briefmarkengroßen Kleinschaden bis zur kompletten Seite eines Fahrzeugs reichen können. Sehr wichtig dabei: Der Farbton des überlackierten Teils muss mit dem Original-Farbton der angrenzenden Teile perfekt übereinstimmen – man spricht hier vom „Beilackieren“. Ganzlackierungen werden in der Regel nur an Oldtimern oder bei Effektlackierungen durchgeführt. Der Aufwand dafür ist relativ hoch, weil dazu viele Fahrzeugteile zunächst abgebaut und später wieder anmontiert werden müssen.

Zur Farbtonbestimmung kommen heute meist digitale Messgeräte zum Einsatz. Aus ihren Ergebnissen berechnet eine Farbsoftware eine Mischformel. Nach dieser Formel, die aus bis zu sieben unterschiedlichen Komponenten bestehen kann, wird der Reparaturlack aus Standox Wasserbasislacken gemischt und anschließend lackiert. Bei vielen Reparaturen muss der Lackaufbau vom blanken Blech bis zur Klarlackschicht nachgestellt werden. Dazu braucht es zusätzliche Komponenten, zum Beispiel Primer, Spachtel oder Füller. Ohne sie würde die Reparaturlackierung nicht funktionieren.

Hier ist ein grober Überblick über typische Lackschäden mit den entsprechenden Reparaturmöglichkeiten:

  • Kleine Kratzer, bei denen nur die Klarlackschicht beschädigt wurde, lassen sich in vielen Fällen auspolieren. Dafür fallen nur Kosten für Poliermittel und ca. 20 - 40 Minuten Arbeitszeit an.
  • Beulen, bei denen der Lack nicht beschädigt wurde, lassen sich oft sanft ausdrücken oder ausziehen. Entscheidend sind die Zahl der Dellen (z.B. nach einem Hagelschaden) und die Stellen, an denen sie sich befinden. Kleine flachere Beulen lassen sich auch mit Lackierarbeiten unsichtbar machen.
  • Leichte Lackschäden mit bis zu drei Zentimetern Durchmesser lassen sich – sofern sie sich nicht auf einer besonders exponierten Fläche (z.B. der Motorhaube) befinden – mit der kostensparenden Spot-Repair-Methode beheben. Wenn dafür keine Teile abgebaut werden müssen, dauert die Reparatur in der Regel etwa eine Stunde.
  • Bei tieferen Dellen oder Kratzern, bei denen nicht nur der Lack, sondern auch die Karosserie massiv beschädigt wurde, ist die Kalkulation des Arbeitsaufwandes naturgemäß komplizierter. Hier muss unter anderem geklärt werden: Kann das Bauteil ausgebeult, ausgezogen oder gespachtelt werden? Oder muss es komplett ersetzt werden? Müssen dafür Teile demontiert werden? Ist danach eine Beilackierung erforderlich?

Am besten ist, wenn Sie Ihren Wagen persönlich beim Repanet Betrieb vorstellen, um den Lackschaden begutachten zu lassen. Ist das nicht möglich, können Sie dem Betrieb auch Fotos des Schadens zumailen. So kann die Höhe der Reparaturkosten viel besser beurteilt werden als nach einem Telefonat oder Schreiben.
Detailliertere Informationen zum Thema Lack finden Sie in den Standotheken, der Bibliothek des Lackierens, von Standox. Werfen Sie mal einen Blick in


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